Der Künstler Mehdi-Georges Lahlou stammt aus eine multikulturellen Familie: Seine christliche Mutter stammt aus Spanien, sein muslimischer Vater lebt in Marroko. So hat der in Les Sables d'Olonne (FR) geborene Künstler schon früh die Relativität von Kultur und Religion erfahren. Das Überschreiten und Verwischen der Grenzen zwischen den Kulturen, Religionen und Geschlechtern sind Grundthemen seiner Performances, Fotografien und Installationen. Während seine Arbeiten auf den ersten Blick hochpolitisch und provokant erscheinen, ist es Lahlou wichtig festzuhalten, dass sie zuallererst sehr autobiografisch sind und als uneindeutige, poetische Gesten verstanden werden sollen, welcher nur nach Kriterien der Kunst, und nicht nach theologischen oder politischen Maßstäben bewertet werden sollen.

Der zur Zeit in Brüssel lebende Künstler bezieht sich in seinen Arbeiten nicht nur auf die Geschichte von Tanz, Performance und Installation, sondern baut auch stark auf der Tradition des belgischen Surrealismus auf, und verbindet häufig wiederkehrende Motive wie Humor, Ausgelassenheit, Mut und Poesie miteinander.

Für seine Einzelausstellung im Kunstraum Richard Sorge präsentiert Mehdi-Georges Lahlou sein Performance/Installation/Restaurant "Dar_Koom," die Installation "Cocktail, Selbstporträt in Gesellschaft," und neue Arbeiten.

Artist Statement:
Meine Arbeit ist weitgehend autobiografisch. Ich bin das wichtigste Sujet meiner Kunst. Durch meinen familiären Hintergrund stehe ich an der Grenze zwischen der muslimischen und der christlichen Kultur. Meine Arbeit zielt darauf ab, unmögliche Verbindungen zwischen diesen beiden zu entdecken; meine eigene Position zu erkunden; Wissen zu ergattern, sozusagen eine neue Nostalgie zu entwickeln. So ist es klar das ich Symbole verwende die mir viel bedeuten, die mir überliefert wurden, manchmal auch auferlegt. Ich wurde jedoch nie zu etwas gezwungen: Es gibt kein Zwang im Islam, obwohl man das manchmal wünschen würde. Die muslimische Ästhetik verwende ich weil sie hohe Bedeutung für mich hat; ich versuche sie mit westlichen Elementen zu verbinden, und die Koexistenz von beiden zu zeigen.

Kunstraum Richard Sorge, Landsberger Allee 54, 10249 Berlin.
Ausstellungsdauer: 17. Sept. - 10. Okt. 2010, Mi-Sa, 14-18 Uhr.

Eröffnung: 16. Sept 19 Uhr.
Finissage: 10. Okt. 19 Uhr.
Special Performance am Eröffnungsabend 16. Sept, 19 Uhr.
"Dar_Koom" Privat-Performances (jeweils 10 Min.) am 17. und 18. Sept. zwischen 15-18 Uhr.